Archäologiepark Altmühltal

in Riedenburg / Prunn im Naturpark Altmühltal



Ein 2500 Jahre altes Webhaus

Die Visualisierung eines Webhauses liegt südlich von Riedenburg / Prunn beim alten Wehr des Ludwigkanals.

Vor etwa 2500 Jahres stand im Altmühltal am Rande eines eisenzeitlichen Dorfes ein langschmales Gebäude, das als Webhaus gedient hat.
Für die Station des Archäologieparks Altmühltal in Prunn wurde ein einzelner Hausgrundriss dieser Siedlung der Späthallstatt- bzw. Frühlatenezeit ausgewählt. Es handelt sich um ein Gebäude, das aus zwei 15 m langen Reihen eng beieinander stehender Pfosten bestand. Das Haus was nur maximal 2,5 m breit. Die Standspuren der Holzpfosten waren im Einzelfall noch bis zu 50 cm, durchschnittlich aber nur 22 cm tief erhalten, was die Erosion des eigentlichen Webhaus im Archäologiepark Altmühltal bei Riedenburg Kulturhorizontes und einen Teil des anstehenden Sediments belegt. Die Gruben, in die man die dachtragenden Pfosten eingetieft hat, waren kaum größer als 0,6 m; der Pfostendurchmesser lässt sich wegen fehlender Verfärbungen leider nicht angeben. Auffällig ist aber ein regelmäßiger Abstand der Pfosten von ca. 1 m. Die Wände bestanden ursprünglich vermutlich aus Astgeflecht, das mit Lehm verputzt worden ist. Reste des gebrannten Lehms fanden sich in der Nähe.
Durch die Pfostenstellungen zeichnet sich eine dreifache Raumgliederung ab. Besonders Interesse verdient dabei der Raum, in dem sich noch die Reste eines Webstuhls erkennen ließen. In einer ovaloiden Grube fanden die Ausgräber die Webstuhlreste: 22 Webgewichte, von denen 18 noch annähernd vollständig erhalten waren. Sowie drei Steine, die ebenfalls als Gewichte die Kettfäden des Webstuhls spannten. Nur weil ursprünglich die Webgewichte in einer Grube hingen, blieben sie der Nachwelt erhalten. Der Webstuhl war früher vermutlich schräg an die Wand gelehnt.
Die künstlerische Visualisierung zeigt den langschmalen früheisenzeitlichen Hausgrundrisses mit Webstuhl aus der Zeit um 500 v. Chr. Der stelenartige Aufbau der dachtragenden Pfosten aus schwarzen Säulen, die beiden Eingänge zum Webhaus mit roten Säulen und der Webstuhl durch eine schräg aus dem Boden ragende Stahlplatte angedeutet.