Blumenwiese - ein seltener Lebensraum

im Naturpark Altmühltal



Blumenwiese - eine Lebensgemeinschaft von bestimmten Pflanzen

Nicht alle Pflanzen vertragen es, jährlich mehrmals bis auf den Grund abgeschnitten zu werden. Das halten nur Arten aus, die entweder besonders regenerationsfähig sind oder sich teilweise dem Mähen entziehen, indem sie wichtige Teile ihres Sproßsystems als Rosette oder Kriechtriebe dicht über dem Boden ausbilden.

Typische Wiesenpflanzen sind daher

Die durch menschliche Nutzung geprägten Blumenwiesen bilden je nach den Standortbedingungen (Boden, Klima, Wasserhaushalt) ganz bestimmte Pflanzengemeinschaften (sog. Pflanzengesellschaften).
Die verschiedensten Gesellschaften der Wirtschaftswiesen werden durch charakteristische Pflanzenarten, vor allem Gräser, angezeigt. Die Wiesen tiefer Lagen bezeichnet man als Glatthaferwiesen. Der Glatthafer, ein hochwüchsiges Gras mit Schmetterling bei Riedenburg im Naturpark Altmühltal glänzenden Hüllspelzen, verleiht zur Blütezeit den Wiesen einen silbrig-grünen Glanz. Er ist aus den intensiv gedüngten und häufig gemähten Wiesen völlig verschwunden. In den Glatthaferwiesen finden wir neben dem Glatthafer als weiter charakteristische Arten Wiesenglockenblume, Gemeines Labkraut, Rote Lichtnelke, Bärenklau, Wiesenbocksbart und Wiesenpippau. Insgesamt kommen über 50 verschiedene Blütenpflanzen in den Glatthaferwiesen vor.
In den Wiesen höherer Lagen ab 700 m NN herrscht von Natur aus der Goldhafer vor, eine Grasart mit goldgrünglänzenden, sehr kleinen und spitzbegrannten Ähren. Goldhaferwiesen sind vor allem in den Mittelgebirgen und im höher gelegenen Voralpenland anzutreffen.
Im Vergleich zu den Glatthaferwiesen ist in den Goldhaferwiesen die Artenzahl noch wesentlich höher; sie blühen reicher und bunter. In den Goldhaferwiesen findet man neben dem Goldhafer, der der Gesellschaft den Namen gibt, so bekannte Arten wie Trollblume, Klappertopf, Waldstorchschnabel, Schlangenknöterich, Augentrost und Wiesenrotklee. Auf stark gedüngten und häufig gemähten Wiesen geht auch hier die Artenzahl rasch zurück; es gibt allenfalls noch ein Dutzend Allerweltsarten.