Bürgermeister - Müller - Museum

in Solnhofen im Naturpark Altmühltal



Meereskrokodil "Geosaurus"

Das Bürgermeister-Müller-Museum Solnhofen kann einen spektakulären Neuzugang vermelden. Seit Neuestem ist dort nämlich eine einzigartige Versteinerung eines 150 Millionen Jahre alten Krokodils aus der Jurazeit zu bestaunen - in Fachkreisen wird das Tier der Gattung "Geosaurus" zugeordnet.

Der Fossilfund ist gleich aus zweierlei Gründen spektakulär und von internationaler Bedeutung. Zum Einen durch die schiere Seltenheit eines solchen Fundes. Nur alle Jubeljahre geht den Geologen ein solcher "Fisch" ins Netz. Laut Museumsleiter Dr. Martin Röper sind Krokodile "noch seltener als die Urvögel" - und die haben immerhin Solnhofens Weltruhm als Fossillagerstätte begründet. Das nun in Solnhofen gefundene Exemplar ist darüber hinaus auch noch Krokodil im Museum in Solnhofen im Altmühltal von hervorragender Qualität und nimmt daher eine Sonderstellung ein.
Diese gebührt dem Fund wegen der zweiten Besonderheit. Bei dem nun im Solnhofener Museum ausgestellten Geosaurus ist nämlich nicht nur das Skelett in Stein erstarrt, sondern auch ein großer Teil der Körperhaut der Nachwelt erhalten geblieben. Das ermöglicht es den Forschern, völlig neue Erkenntnisse über das Urzeit-Krokodil zu gewinnen. Hier lassen sich auch am deutlichsten die Unterschiede zu den modernen Nachfahren des Geosaurus erkennen.
Das rund 150 Millionen Jahre alte Raubtier hatte keinen festen Schuppenpanzer, sondern verfügte über eher glatte Haut und hatte außerdem zu Schwimmpaddeln umgebildete Gliedmaßen. Eine ideale Ausstattung für die damaligen Verhältnisse in Solnhofen. Wo nämlich heute die Altmühl träge dahinfließt, umspülte früher ein Meer die Solnhofener Lagune der Urzeit.
Das schlanke und grazile Raubreptil mit langem Kiefer und kräftigem Gebiss bildet nun als Fossil den Blickfang im Eingangsbereich des Bürgermeister-Müller-Museums. Röper selbst bezeichnet das Meereskrokodil, als "die wichtigste Versteinerung des Museums nach dem Archäopteryx".

Mit dem Bayreuther Diplom-Geologen Wolfgang Haeckel ist es einem weiteren Fachmann zu verdanken, dass der Geosaurus überhaupt ausgestellt werden kann, denn er hat mit seinen Helfern das Fossil in den Weiten des urzeitlichen Solnhofener Insel-Archipels erst aufgespürt. "Im Steinbruch waren die Platten stark zerbrochen, nunmehr sind sie zu vier Gesteinsplatten sauber zusammengefügt", lobte Schneider die akribische Restauration.
Eigentümer des Ausstellungsstücks ist ein weiterer Diplom-Geologe Raimund Albersdörfer aus Schnaittach, der den Geosaurus aber als Dauerleihgabe dem Museum zur Verfügung gestellt hat.