Feuchtgebiets - Lehrpfad

in Walting / Pfünz im Naturpark Altmühltal



Pflanzen der feuchten Wiesen

Diese Tafel zeigt keine seltenen Pflanzenarten. Dennoch sind sie nicht mehr so häufig, weil sich durch Entwässerung , früherer und häufigere Mahd und starke Düngung die Lebensbedingungen geändert haben. An Gräben und tiefer liegenden, vernäßten Stellen kann man die gezeigten Pflanzen noch finden; sie haben dort ihr "Rückzugsgebiet".


Sumpfdotterblume (Caltha palus)

Blütezeit: März bis Juni
Die Sumpfdotterblume ist zu erkennen an den nierenförmigen Blättern und der fettig glänzenden, gelben Blüte, auf die der Namensbestandteil "-dotterblume" anspielt. Die schwach giftige Pflanze schmeckt scharf und wird deshalb vom Vieh gemieden. Die Blüten werden hauptsächlich von Käfern bestäubt.


Wiesenschaumkraut (Cardamine partensis)

Kuckucklichtnelke in Pfünz im Altmühltal Blütezeit: April bis Mai
Feuchte Wiesen sind im Frühjahr - zur Zeit des Muttertags - von den hellvioletten bis fast weißen Blüten übersät, bevor das Gelb von Hahnenfuß und Löwenzahn überwiegt. Der Name Schaumkraut weist auf kleine Schaumklümpchen hin, die als Ausscheidungen der Larven einer Schaumzikade an der Pflanze kleben. Dieses Insekt lebt vor Vögeln und Raubinsekten geschützt im Schaum und ernährt sich durch Saugen von Pflanzensäften.


Bachnelkenwurz (Geum rivale)

Blütezeit: Mai bis Juni
Der Wurzelstock der Bachnelkenwurz enthält ein ätherisches Öl, das nach Nelken duftet. Die Wirkstoffe der Pflanze führten zu einer sehr frühen Verwendung als Heilkraut, z. B. gegen Durchfall und Rheuma, und aus der Wurzel stellte man in alten Zeiten ein Pulver gegen Hexen her. Wie der in der Eichstätter Gegend gebräuchliche Namen "Blutströpfchen" entstanden ist, läßt sich erahnen, wenn man vor einer von den rötlichen Tupfen dieser Blüten übersäten Wiese steht.


Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi)

Blütezeit: Juni bis Juli
Der Name bezieht sich auf den "Speichel" an der Pflanze, der nach dem Volksglauben dem Kuckuck zugeschrieben wird, in Wirklichkeit aber von der Larve einer Schaumzikade stammt. Jedes der fünf Kronblätter ist tief in vier Zipfel gespalten, so daß eine dekorative Blüte entsteht, die Falter und Bienenverwandte zur Bestäubung der Blüte anzieht.


Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Blütezeit: August bis Oktober
Im Herbst wächst aus der unterirdischen Knolle die Blüte ohne Blätter, im Frühjahr erscheinen die bis zu 20 cm hohen Blätter und die Fruchtkapsel, die vor der ersten Mahd reif ist. Dieser Wachstumsrythmus hat sich als Anpassung an ein wintertrockenes Steppenklima entwickelt und ist auch für das Überleben in einer Mähwiese günstig. Alle Teile der Pflanze enthalten das starke Zellteilungsgift Colchicin, dessen Name sich von der Landschaft Kolchis ableitet, in der nach der griechischen Sage die Giftmischerin Medea zu hause war.