Römerkastell Abusina

in Eining im Donautal



Großes und kleines Badegebäude (thermen)

Zwei Dinge kennzeichnen gleichsam die römische Zivilisation: Kastell und Thermen. Der Besuch der aufwendigen Bäder war ein fester Bestandteil des damaligen Lebens.
Der Besuch der Thermen begann im Schwitzbad (sudatorium). Er setzte sich im Laubad (tepidarium) fort, in dessen Wasserbecken man sich wusch. Dann schloß sich das Warmbad (caldarium) an, wo man sich im warmen Wasser wohlig entspannen konnte. Den Badegang beschloß das Kaltbad (frigidarium).
Beheizt wurde das Bad mit Hilfe von Hypokaustanlagen, bei denen der Fußboden der wärmeren Baderäume auf kleinen Pfeilern ruhte. So konnten heiße Gase von einem Feuerungsraum aus unter dem Fußboden hindurchsteigen und durch Hohlziegel die Wand nach oben entweichen.

Rekonstruktionsversuch Thermen im Römerkastell Abusina in Eining


Das Eininger Kastellbad zeigt Spuren zahlreicher Um- und Anbauten, deren Verhältnis zueinander, heute nicht mehr zu klären ist. Ein klares Bild von der Funktion der einzelnen Räume besteht daher nicht. Der Asidenraum in der Südwestecke war wohl ein Caldarium, dem sich nach Norden zu ein Tepidarium und ein Frigidarium anschlossen.
Der Zweck eines weiteren Gebäudes, das mit den Thermen in Zusammenhang steht, ist unbekannt. Schon bald nach der Ausgrabung als Veteranenhaus bezeichnet, könnte es ebenso als Dienstwohnung des Bademeisters oder einer anderen Bestimmung gedient haben.
Eine Besonderheit ist das kleine, im Süden angebaute Bad. Ob es für den Kaiser Caracalla anläßlich seines Besuches 213 gebaut wurde, wie einige vermuten, mag dahingestellt sein.