Fledermäuse

in Essing im Naturpark Altmühltal



Großes Mausohr (Myotis myotis)

Auffällige Merkmale: Größte einheimische Art. Schnauze kurz und breit. Ohren lang und breit, Ohrdeckel am Grunde breit, erreicht fast halbe Ohrlänge. Fell dicht und kurz, Haarbasis schwarzbraun, Oberseite hellgraubraun, z.T. mit rostbraunem Anflug, Unterseite weißgrau, Schnauze, Ohren und Flughäute braungrau; Jungtiere dunkler, rauchgrau ohne bräunliche Tönung.
Fortpflanzung: Tragezeit etwa 50-70 Tage, 1 bis 2 Junge, Geburtsgewicht um 6 g
Lebensablauf: Entwöhnung mit etwa 6-7 Wochen, Geschlechtsreife mit 1-2 Jahren, Lebensdauer Höchstalter 22 Jahre, durchschnittlich 4-5 Jahre
Nahrung: Mittelgroße bis sehr große Insekten (überwiegend Laufkäfer, auch Maikäfer, Mistkäfer, Heuschrecken, Grillen, Nachtfalter) und Spinnen.
Lebensweise
     Lebensraum:
Wärmeliebende Art. Im Norden Haus-, im Süden Höhlenfledermaus. Bevorzugt klimatisch begünstigte Täler, offenes Waldland, Waldränder, Baumgruppen, Weideland, Gebiete mit Großes Mausohr in Essing im Naturpark Altmühltal traditioneller Landwirtschaft (Grünlandwirtschaft), Sommerquartiere (Wochenstuben) im Norden auf warmen Dachböden, Kirchtürmen (Temp. bis 45 °C selten in warmen unterirdischen Räumen; im Süden in Höhlen. Einzeltiere (Männchen, die im Sommer meist solitär leben) auch in Nistkästen oder Baumhöhlen. Von allen dachstockbewohnenden Arten haben Mausohrwochenstuben den größten Raumanspruch, kleine Dachvolumina sind eher die Ausnahme. Bei kühler Witterung (besonders nach Ankunft im Frühjahr) werden gerne geschützte Spaltenquartiere, wie z.B. kleine Hohlräume der Balkenverstrebungen, aufgesucht. Männchen verkriechen sich die ganze Sommersaison über gerne immer wieder in Spalten, ebenso Jungtiere und Alttiere bei Störungen. Ausflug über offene Fenster und Dachluken, aber auch Durchkriechen zwischen losen Ziegeln und anderen Spalten möglich. Wenn Turm bessere Bedingungen bietet, leben Wochenstuben auch in der relativ kleinen Turmspitze oder -zwiebel, das gesamte Raumvolumen des Kirchendaches wird jedoch - soweit zugänglich - mitgenutzt (Bedeutung als Flugraum für Jungtiere vor erstem Ausflug), selten sind Kolonien auch in größeren Brückenbauwerken (Pfeilerinnenräume) zu finden. Winterquartiere in Höhlen, Stollen, Kellern (Temp. 7-12 °C), meist frei an Decke, häufig in Clustern, aber auch in Hohlräumen und engen Spalten. Wanderfähig, Wanderungen über 100 km nicht selten. Ausflug meist erst bei Dunkelheit. Langsamer Flug mit rudernden Flügelschlägen, 5-10 m hoch, z.T. auch dicht über dem Bodenjagend. Ortet teilweise Beute von niedrigen Positionen an Baumstämmen sitzend aus oder auch Beutejagd ,"zu Fuß" am Boden.
Häufigkeit/Gefährdung:  In vielen Gebieten rückläufig. In Mitteleuropa in den letzten 20-30 Jahren Bestandsrückgänge um 80 Prozent und mehr. Gefährdet durch Habitatveränderungen, Vernichtung und Veränderung der Biotope, Nahrungsentzug, Quartierverluste und -störungen, Vergiftung durch Holzschutzmittel.
Schutz: Gezielte Quartier- und Biotopschutzmaßnahmen vor allem in Gebieten mit überlebensfähigen Populationen.

Großes Mausohr in Essing im Naturpark Altmühltal