Geschichtliches um die "Harte Fron"

in Mörnsheim im Naturpark Altmühltal



Der Festspieldichter Franz Stößl hat nach diesem historischen Hintergrund seine "Harte Fron" frei gestaltet und dabei seinem Heimatort ein Werk geschenkt, an dem man Einfallsreichtum, dramatische Gestaltung und sprachliche Perfektion nur bewundern kann. Die "Harte Fron" wurde im Jahre 1951 uraufgeführt. Weitere Aufführung folgten in den Jahren 1954, 1974, 1980, 1989, 2001 und 2009.


Zum Inhalt:

Schon gegen Ende des 15. Jahrhunderts regierten die bischöflichen Pfleger auf der Burg mehr oder minder unbeschränkt. Sie mißachteten sogar die Vorrechte des Pfarrers, indem sie auch den Mesner bei Androhung von Kerker und Strafe als Treiber fronen ließen. Ihre Jagden gingen weit über ihren Amtsbezirk hinaus und tagelang mußten Bubenszene aus dem Festspiel in Mörnsheim im Altmühltal nicht nur die Hörigen, sondern auch die Handwerksmeister bei der Jagd nach Hirsch und Wolf Treiberdienste leisten. Die Unterdrückung nahm ein schier unerträgliches Ausmaß an und wie überall im Lande, seufzten auch die Mörnsheimer unter Fron und Zehent. All das stand in krassem Widerspruch zu dem, was der neue Glaube an Menschenrecht und Menschenwürde versprach. Luthers Lehre war von 3 Seiten an Mörnsheim herangerückt. Die Männer des Ortes waren schon zum Abfall bereit, aber die Frauen wollten dem alten Glauben treu bleiben. Sie standen unter dem Einfluß des äußerst standhaften und regsamen Pfarrers Sighard und fanden Unterstützung durch den Ratsherrn Kottenburger.
So blieb Mörnsheim katholisch und dem Pfleger untertan. Während sich nun andernorts 1525 die Bauern zu einem regelrechten Sturm gegen ihre Unterdrücker zusammenscharten und auch in Dollnstein und Wellheim Aufruhr loderte, wollten sich die Mörnsheimer heimlich ihres Peinigers entledigen. Bei einer Jagd, zu der der Pfleger Marschall Erkinger seine Untertanen befohlen hatte, verabredeten 3 Leute des Ortes, Maincöntzle, Sixtus Kuhn und Jakob Thumsen (Thomsen) in einem Gebüsch den Pfleger zu ermorden. Dabei wurden sie belauscht und festgenommen, bevor sie ihren Plan ausführen konnten. Wohl wegen der Schwere ihres geplanten Verbrechens wurden sie nicht in Mörnsheim abgeurteilt, sondern in Eichstätt, zumal es sich herausstellte, daß sie nur Glieder eines größeren Komplotts und auch für andere Gewalttaten und Diebstähle verantwortlich waren. Sie wurden mit ihren Komplizen (angeblich 11 Mann) zum Tode verurteilt und hingerichtet.