Auen- und Biberlehrpfad an der Thalach

in Thalmässing / Alfershausen im Naturpark Altmühltal



Kopfweiden - Rückzugsgebiet aus Menschenhand

Lebensraum Holz

Da Kopfbäume in der Regel sehr alt und ausgehöhlt sind, sind sie für eine Vielzahl von Tierarten von außerordentlicher Wichtigkeit.
In hohlen Kopfweiden brüten z. B. Steinkauz und Zaunkönig.
Hohle Kopfbäume bieten auch dem Großen Abendsegler gute Verstecke.
Der Schwefelporling ist ein Pilz, den man häufig am Stamm der Kopfweide antrifft. Pilze und Pflanzen, die sich auf Weide am Lehrpfad in Thalmässing im Altmühltal Bäumen bzw. auf deren Rinde ansiedeln, ohne die Gastgeberpflanze zu schädigen, nennt man Epiphyten.
Die Weide gehört mit zu den insektenreichsten Pflanzen. Im Moderholz leben unter anderem die Larven von Weidenbohrer, der 2-5 Jahre für die Entwicklung von der Larve zum Schmetterling benötigt.
Weber und Moschusbock sind in ihrem Bestehen abhängig vom Vorhandensein der Kopfweiden.


Nutzung des Kopfholzes

Seit uralten Zeiten werden Weiden zurückgeschnitten, um frische, gerade Ruten für vielfältige Flechtarbeiten (z. B. für Körbe, Werkzeugstiele, Kinderwiegen, Reusen und Rebstockbänder) zu erhalten.
Auch als Brennholz wurde das Kopfholz häufig verwendet. In der Industrie wird das Holz zu Spannplatten verarbeitet.
Alle 3-5 Jahre müssen sie geschnitten werden, so dass sie ihr kopfiges Aussehen erhalten.


Pflege der Kopfbaumbestände

Wegen der landschaftsprägenden Bedeutung, der ästhetischen Wirkung sowie der vielfältigen Funktion als Lebensraum vieler - zum Teil seltener - Tierarten werden Kopfbaumbestände in vielen Gebieten wieder regelmäßig gepflegt.
Ohne die Pflege in Form eines sachgerechten Kopfschnittes werden die Äste zu dick und schwer, so dass die Bäume unter der Kopflast auseinanderbrechen.