Burgruine

in Wellheim / Konstein im Naturpark Altmühltal



Burg und Name gehen auf den 1186 erstmals genannten Edelfreien Kuno von Stein zurück. Konstein war Lehen der Burggrafen von Nürnberg, die es 1408 an Bayern vertauschten. Lehensinhaber waren bis 1335 die Herren von Muhr, dann durch Heirat bis 1349 Ulrich Wilbrant, der 1345 von Kaiser Ludwig dem Bayern für die Burgsiedlung Stadt- und Marktrechte sowie die Hochgerichtsbarkeit und 1347 den Wildbann erhielt.
Wiederum durch Heirat war die Burg bis 1371 bzw. 1382 im Besitz der Schwäger Kuno von Laiming und Burkhard von Seckendorff und anschließend bis 1385 im Besitz des Eberhard Schenk von Rossberg, der die Veste an die Bayernherzöge verkaufte. Diese verpfändeten sie 1387 an die Hausner. Herzog Ludwig der Reiche ließ Konstein ab 1454 durch Pfleger verwalten. Für 1468 sind umfangreiche Baumaßnahmen belegt. Im Landshuter Erbfolgekrieg wurde die Burg 1505 zerstört und danach Pfalz-Neuburg zugeteilt. 1506-1540 war sie an die Familie Pöll verliehen, die 1513/15 die Burg wieder aufbaute. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg wiederholt geplündert und unbewohnbar. 1795 wurde das Gut veräußert, das inzwischen kurpfalz-bayerische Pflegeamt 1802 aufgelöst. Die Vorburg diente zu Beginn des 19. Jahrhunderts schließlich als Bräukeller.


Ruine Konstein bei Wellheim im Urdonautal


Von der einst dreistöckigen, turmartigen Hauptburg auf isolierten Felskegel sind nur noch wenige Mauerreste vorhanden. Erhalten blieb von der am Nordfuß des Felsens angelegten Vorburg ein 3-4m hohes Stück des Westberings, ein Kellergewölbe, im Osten das restaurierte rundbogige Tor und ein zweiter, tonnengewölbter Keller unter dem an die Ringmauer angebauten Wohnhaus. Der Graben, der das Ganze umgab, wurde eingeebnet oder überbaut. Die außerhalb des einstigen Burgbereichs stehende Burgkapelle St. Ägidius, die 1338 durch den Ritter Ulrich Wilbrant gestiftet worden war, wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur Kirche erweitert und dient seit 1960 als Apostelkirche der evangelischen Gemeinde.


Grundriss der Burgruine in Konstein im Altmühltal    
  1. Burggraben
  2. innere Ringmauer
  3. Burgtor
  4. Burghof (später Biergarten)
  5. Kegelbahnen
  6. sog. Burgverlies (später Bierkeller)
  7. Burg- (Bier-) keller
  8. Aufstieg zum Burgfelsen
  9. Burggebäude
  10. Bräuhaus
  11. äußerer Bering
  12. vermutetes Außenwerk