Logo Naturerlebnisweg in Dietfurt an der Altmühl Natur - Erlebnis - Weg
im Tal der weißen Laaber

in Dietfurt a. d. Altmühl im Naturpark Altmühltal



Wasser ist neben Feuer, Luft und Erde eines der Elemente ohne die das Leben auf der Erde nicht möglich ist. Genießen Sie auf diesem Natur-Erlebnis-Weg durch das Tal der Weißen Laaber die unendliche Gestaltungskraft dieses Elementes.
An fünf verschiedenen Stellen entlang des Weges bieten wir Ihnen die Gelegenheit, die Natur besonders intensiv zu erfahren und im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen". Spielanregungen - nicht nur für Kinder - vermitteln Ihnen ein intensives Gefühl für diese Landschaft.
Am besten läßt sich dieses Tal mit den eigenen Füßen in ca. 3 Stunden erleben. Mit all Ihren Sinnen entdecken Sie dabei Verborgenes. Riechen - Schmecken - Fühlen sie diese außergewöhnliche Landschaft und lassen Sie sich in ihren Bann ziehen. Zu jeder Jahreszeit eröffnet sich Ihnen die schlichte Pracht dieser "merk-würdigen" Landschaft. Die Stadt Dietfurt hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Stück Natur für ihre Bewohner zu erhalten und ihren Gästen "sanft" zu öffnen. Unterstützung erhält sie dabei durch die Umsetzung des Arten- und Biotopschutzprogrammes im Tal der Weißen Laaber.


Beschreibung des Wegverlaufes

Wir beginnen unseren Weg ins Tal der Weißen Laaber am Chinesenbrunnen. Anfangs folgen wir dem Wanderweg "J" am Franziskaner Kloster vorbei in Richtung Haas. Links säumen ein schattiger Buchenwald und Schlehenhecken unseren Weg, bis wir nach ca. 1,5 km auf die Infotafel "Die Weiße Laaber - Lebensader einer Landschaft" treffen. Unweit davon entfernt vereinigen sich die Wasser der Weißen Laaber und der Breitenbrunner Laaber, die von Osten her fließt. Hier biegt der Wanderweg "J" nach rechts und überquert den Bach. Wir allerdings bleiben auf dem Feldweg und führen unsere Wanderung in Richtung Norden fort. Der Weg weist uns zum "Eisernen Steg", auf dem wir die Laaber überqueren.
Ganz nahe dieser Stelle sollte in den 20er Jahren ein Kraftwerk zur Nutzung der Wasserkraft gebaut werden. Sogar Aktien wurden dafür schon verkauft. Zur Realisierung kam es jedoch nie. Einige Schritte von hier den Berg hinauf, kann man noch die Reste des ausgemauerten neuen Bachbettes erkennen.
Nach dem Steg führen wir unseren Weg über satte, grüne Wiesen fort bis zu einem Feldweg. Im Hochsommer trägt uns Laabertal bei Dietfurt vielleicht der Wind den würzigen Duft von Thymian oder wildem Majoran von der nahen Wacholderheide heran. In früheren Zeiten, als die Kühe noch an der frischen Luft weiden konnten, trieben die Premerzhofer ihr Vieh hier auf die Weide.
Noch einige Schritte taleinwärts und wir treffen auf die Infotafel "Quellen - aus dem Reich der Tiefe ans Licht der Sonne". Hier entspringt die Premerzhofer Quelle und speist eine Forellenzuchtanlage, bevor ihr Wasser in die Weiße Laaber mündet.
Wenn wir jetzt unseren Weg durchs beschauliche Tal der Weißen Laaber fortsetzen, werden wir eingefangen von dem Charme dieser naturnahen Landschaft. Wie ein dunkles vielfach verschlungenes Band zieht sich das Flüßchen am Talgrund entlang.
"wunderschön ist es hier zu wandern, wenn gleißendes Sommerlicht auf den Blättern der Bäume ruht und Geruch von Heu und sonnenwarmen Wald, von reifenden Korn und strotzender Lebensfülle über dem Tal hängt". So beschreibt es eine Ortshistorikerin vor 30 Jahren.
Sobald wir rechts auf eine kleine Schutzhütte treffen, bietet sich die Möglichkeit, weiter im Tal bis Unterbüg (ca. 2 km) zu wandern oder schon jetzt die Laaber zu überqueren und die Hochfläche zu erklimmen.
Wenn wir uns für die normale Route entschlossen haben, überqueren wir nun den Bach nicht auf einer normalen Brücke, sondern auf einem sogenannten "Schwall". Er ist Teil eines früheren Bewässerungssytems. In unregelmäßigen Abständen wurden im Bachbett aus Stein erbaute, 1-2 m breite Wehranlagen errichtet. Das aufgestaute Wasser lief dann über die seitlich angrenzenden Wiesenstreifen. Über Wiesen erreichen wir den schattigen Buchenwald.
Auf einer breiten Forststraße, dem sogenannten Ochsensteig, gelangen wir auf die Hochfläche und vor uns breiten sich die Dörfer Mitteldorf und Hainsberg aus. Die Hochfläche wird in erster Linie als Ackerland genutzt und hier v. a. für Getreide. Der weiße Kalkstein ist hier von einer Lehndecke überlagert, sodaß wir relativ fruchtbare Böden vorfinden. Früher wie heute gab es nur einen geringen Anteil von Wiesen und Weideland auf der Hochfläche. Das Vieh wurde zum Tränken auf alten Viehtriftwegen an die Weiße Laaber geführt. Auf unserem Weg wandern wir zum Teil auf diesen alten Triftwegen.
Setzen wir unseren Weg in Haisberg fort in Richtung Osten, treffen wir auf eine ins Tal der Weißen Laaber vorspringende Felsnase, auf der einst eine Burg - heute Ruine Ödenburg - stand. Die Infotafel "Von Burgen und altem Gemäuer" erzählt von diesen steinernen Zeugen der Vergangenheit.
Weiter führt uns unser Weg nach Süden an alten Hecken, Obstbäumen und blühenden Waldrändern entlang bis wir auf dem Plateau des Kreuzberges stehen. Hier ist uns ein überwältigender Blick auf Dietfurt gegönnt. Von den "Chinesen" in Dietfurt, der Farbenpracht der Magerrasen und den wichtigsten Landschaftspflegern, den Schafen, erfahren wir auf dieser Tafel.


Lange Route

Wenn wir die lange Route durchs Laabertal gewählt haben, verlassen wir in Unterbürg den Talraum uns steigen über einen leichten Hanf einer uralten Ritterburg, die bei Oberbürg stand und Altenburg hies. Die frühmittelalterliche Burg war wohl bereits im 14. Jahrhundert unbewohnt. Ähnlich wie an anderen Stellen wurde auch hier eine weit ins Laabertal vorragende Felsnase durch einen halbkreisförmigen Graben gegen das Rückland gesichert. Heute steht auf Wanderweg im Laabertal bei Dietfurt im Altmühltal dem Burgstall ein Bauernhof mit Wiese und Obstbäumen. Nur noch Spuren eines Abschnittgrabens sind sichtbar. Nachdem die Altenburg verlassen war, baute man im Dorf ein Schloß. An dieser Stelle steht jetzt ebenfalls ein Bauernhof. Allein der Name deutet noch auf ein Schloß im späten 16.-17. Jahrhundert hin (Schloßbauer Haus Nr. 21).
Einige Autoren nennen die beiden Orte auch im Zusammenhang mit sogenannten Altstraßen bzw. einer fränkischen Königsstraße. Der Frankenkönig Arnulf soll hier in der Gegend auf seiner Reise vom Königshof Forchheim nach Regensburg Halt gemacht haben. Diese Vermutung stützt sich auf die Deutung von Ortsnamen mit der Endung - "stetten" z. B. bei Mallerstetten. Dieses Wort entspricht dem lateinischen "stationes" oder "stare" = stehenbleiben.
Das Wandern hier oben vermittelt uns einen wesentlich anderen Eindruck als im beschaulichen Tal der Laaber. Immer wieder fallen kleine baumbestandene Inseln in der weiten Ackerflur auf. Dahinter verbergen sich oft Dolinen. An der Tafel "Dolinen - eine Landschaft wie ein Schweizer Käse" erfahren wir etwas über die Entstehung von Dolinen und die Wasserknappheit auf der Hochfläche.


Grabhügel - Totenmonumente

Wie Perlen an einer Schnur reihen sich am Rande der Albhochfläche westlich von Dietfurt Grabhügel aneinander. Verhältnismäßig selten treten Einzelgräber auf, meist sind es Ansammlungen von 10 bis 40 Gräbern. Errichtet wurde ein Grabhügel im allgemeinen für das Familienoberhaupt, dem man bis zu 20 Gefäße, gefüllt mit Speisen und Getränken beigab. Fand man auch noch Schwerter und Pferdegeschirr, so gehörte der Bestattete wahrscheinlich zur Schicht der Wohlhabenden oder des Ortsadels.
Die meisten Hügel haben einen Durchmesser von 9-12 m. Je nach Zeitepoche bestattete man die Toten anders. In der Bronzezeit (ca. 2.000-1.000 v. Chr.) legte man den Toten auf ein mit ausgewählten Kalksteinplatten errichtetes Pflaster oder in eine kleine Stein- oder Holzkammer. In der Hallstattzeit (ca. 750 v. Chr.) baute man schon geräumige Grabkammern (z. B. 2x2 m) aus Holz oder Stein. Der Steinsatz wurde am Ende noch mit Erde bedeckt.
Besuchen Sie dazu auch eine interessante Ausstellung zur prähistorischen Besiedelung des Dietfurter Talkessels im Museum im Hollerhaus in Dietfurt.
Nach und nach nähern wir uns wieder der Hangkante. Dieser Hang hier trägt die Flurbezeichnung "Weinberg". Wenn wir in früheren Zeiten hier gewandert wären, hätte unser Weg wahrscheinlich durch einen sonnendurchfluteten Weinberg geführt. Im Spanischen Erbfolgekrieg war der Weinberg am 4. März 1703 Schauplatz einer blutigen Schlacht zwischen den bayerischen und den österreichischen Truppen.
Allmählich verlieren wir an Höhe und genießen den letzten Blick auf Dietfurt. Kurz bevor wir die ersten Häuser erreichen, gönnen wir uns noch einen Abstecher in den nahegelegenen Steinbruch. Hier an den mächtigen Kalkwänden können wir vielleicht etwas erahnen von der Zerklüftung des oft 100 m mächtigen Kalksteines. Am Fuß des Kreuzberges entlang kehren wir auf den Stadtplatz zurück.