Dietfurter Wasserwege

in Dietfurt a. d. Altmühl im Naturpark Altmühltal



Die künstliche Wasserstraße zwischen Main und Donau

Scheitelhaltung am Main-Donau-Kanal Der Main-Donau-Kanal verbindet Main und Donau, genauso wie der historische Ludwig-Donau-Main-Kanal, der nur noch fragmentartig erhalten ist. Der neue Kanal stellt damit eine leistungsfähige Transportverbindung zwischen den Ballungsräumen am Rhein (v. a. Ruhrgebiet) und denen im Donauraum dar.
Die künstliche Wasserstraße überwindet dabei vom Bamberg über Nürnberg bis zur Mündung in Kelheim in die Donau die Erhebungen der fränkischen Alb. Diese Höhenunterschiede werden stufenartig mit Hilfe von Schleusen überwunden.
Im Ludwig-Donau-Main-Kanal wurden dazu 100 Schleusen mit einer jeweiligen Hubhöhe zwischen 2,5 m und 4 m benötigt, während im Main-Donau-Kanal nur noch 16 Schleusen nötig waren. Allerdings bringen es diese modernen Schleusen auf eine Hubhöhe zwischen 8,4 m bis 24,7 m. Die Schleuse Dietfurt hat eine Hubhöhe von 17 m.


Schleuse Dietfurt

In die terrassenförmig angeordneten Sparbecken der Schleuse Dietfurt seitlich der Schleusenkammer werden 60 % des Wassers bei Leerung der Schleusenkammer abgeleitet. Das dort gespeicherte Wasser wird dann bei erneutem Schleusenvorgang zur Füllung der Schleusenkammer verwendet. Die Restfüllung der Schleusenkammer wird aus der höher gelegenen Kanalhaltung entnommen. Für einen konstanten Wasserstand in der Kanalhaltung sorgen Pumpwerke an der Kanal-Südrampe (zwischen Hilpoltstein und Kelheim).


Schleuse Dietfurt und Schleuse 14 des Ludwig-Donau-Main-Kanals

Gleich neben der Schleuse Dietfurt des neuen Kanals sind noch Reste der Schleuse 14 des Ludwig-Donau-Main-Kanals erhalten. Die unterschiedlichen Ausmaße der Schleusen früher und heute springen dem Betrachter sofort ins Auge. Die Schleusenhaus in Dietfurt im Altmühltal Schleusen früher waren mit der 39 m langen und 4,5 m breiten Schleusenkammer um ein Vielfaches kleiner als die heutigen Schleusen mit einer 190 m langen und 12 m breiten Schleusenkammer. Augenscheinlich ist auch die unterschiedliche Architektur der Schleusengebäude damals und heute. Früher wohnte der Schleusenwärter mit seiner Familie im Wärterhäuschen und war nicht nur für das Schleusen zuständig, sondern mußte auch die Treidelpfade instand halten. Die Obstbäume entlang der Treidelpfade dienten zur Versorgung der Wärterfamilie.
Das Prinzip des Schleusenvorgangs hat sich allerdings in den letzten 150 Jahren nicht verändert: das Schiff fährt von oben in die Schleusenkammer ein, wobei das untere Schleusentor geschlossen ist. Das obere Tor wird ebenfalls geschlossen, das Wasser in der Schleusenkammer abgeleitet, das untere Tor geöffnet und das Schiff fährt im Unterwasser weiter. Der Vorgang ist auch in der umgekehrten Richtung durchführbar.