Falkenhof Schloß Rosenburg

in Riedenburg im Naturpark Altmühltal



Rotmilan (Milvus miluus)

Größe: 60-65 cm, Spannweite: 175-195 cm
Das entscheidende Merkmal ist der oberseits einfarbig rostrote Schwanz. Seine Gabelung ist normalerweise gut erkennbar. Flügel beiderseits farbkontrastreich: schwarz (Flügelspitzen), weiß (untere Handschwingen), dunkelbraun (Armschwingen) und rostrot (kleine Flügeldecken). Die mittleren Flügeldecken bilden oberseits einen hellen, halbmondförmigen Kreis wie beim Schwarzmilan, doch das Rostrot des Rückens und der kleinen Flügeldecken kennzeichnet Rotmilane sofort. Tiefe, elastische Flügelschläge, weihenartig fliegend.


Roter Milan in Riedenburg im Altmühltal


Vorkommen:

Europa, maximal 33.000 Brutpaare. Neben Deutschland und der Schweiz beherbergen Frankreich und Spanien starke Bestände. Erfreulich die starke Entwicklung im schwedischen Schonen von ca. 60 auf 700 Paare 1996 in nur 20 Jahren. Jagd-Habitate sind die Kultursteppe, fischreiche Seen, Mülldeponien, d.h. überwiegend von Menschen beeinflußte Landschaften. Zugvogel, ein kleiner Teil überwintert neuerdings bei uns. In Großbritannien entsteht durch Verfrachtung junger Vögel aus Deutschland und Schweden inzwischen ein lebensfähiger Bestand, der jetzt 150 Paare zählt.


Nahrung:

Kleine Wirbeltiere aller Art, von der Wühlmaus bis zum Fisch. In Mitteldeutschland bevorzugt Hamster. Ferner Aas (Verkehrsopfer!) und organischer Abfall; Insekten, Regenwürmer. Jagt im tiefen Suchflug über offener Landschaft und auch zu Fuß.


Fortpflanzung:

Baumbrüter in Wäldern. Beide Eltern bauen den Horst oder bessern fremde Horste aus. Die Horstmulde gleicht wie beim Schwarzmilan einer Müllhalde. Gelege 2-3 (4) Eier. Normalerweise brütet das Weibchen. Brutdauer 31-32 Tage. Nestlingszeit 40-50 Tage. Das Männchen bringt die Nahrung für Weibchen und Nestlinge in den ersten Lebenswochen allein herbei, danach beteiligt sich das Weibchen an der Jagd. Führungszeit weitere rund 4 Wochen.